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Ágnes Lörincz zitiert in ihren Malereien Ausschnitte aus Mode, Werbung und Nachrichten, die sie, mit Dekostoffen kombiniert, in neuen Kontext stellt. Durch die Gegenständlichkeit scheint man sie schnell erfassen zu können, doch Lörincz kreiert mehr als das Augenscheinliche. In ihren Bildern folgen Verhaltensregeln einem Dresscode, der beeinflusst und manipuliert. Schönheitsideale, Frauen mit perfektem Körper und roten Lippen stellt die Künstlerin auf eine Ebene mit Portraits von Politikern oder Bildern aus den Nachrichten. Uns wird ein Lifestyle verkauft, eine Botschaft, die in der Politik ebenso wenig Bestand hat wie in der Werbung; eine ästhetische, gut vermarktete Täuschung. Das Prinzip der Täuschung findet man bei Lörincz auch auf anderer Ebene, denn ihre Malereien entpuppen sich auf den zweiten Blick als Collage. Sie integriert Dekostoffe so geschickt, dass die Übergänge zwischen Gemaltem und Geklebten fließend, die beiden Ebenen kaum voneinander zu unterscheiden sind. Die Wirkung der Bilder ändert sich, wenn man nah heran geht, wenn man genau hinschaut, so wie die Geschichten, die sie erzählen. In ihren Tapetenbildern werden die Protagonisten eins mit dem Hintergrund, scheinen in der Struktur zu verschwinden und heben sich wiederum doch von ihr ab. Dieses Zusammenspiel von Oberfläche und Oberflächlichkeit ist ein wichtiger Aspekt ihrer Arbeit. Letztendlich thematisiert Ágnes Lörincz die Uniformisierung unserer Gesellschaft und entlarvt mit ihrem Werk die schöne Welt der schönen Bilder als grosses Vakuum. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog. ÁGNES LÖRINCZ wurde in Székelykeresztúr (Transsilvanien, Rumänien) geboren. Studium an der Universität für Kunst und Design Cluj-Napoca (Klausenburg, Rumänien). Sie lebt und arbeitet in Berlin. |
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